Vom Roden des Urwalds bis zur Flächenstilllegung. Einblicke in tausend Jahre Leben und Geschichte westfälischer Bauern am Beispiel des Hofes Schmiemann/Eggert in Münster-Mecklenbeck.
Alfons Eggert kann die Geschichte seines Hofes anhand von Dokumenten, archäologischen Funden und Überlieferungen in der Familie weit über tausend Jahre zurückverfolgen. Seit fast tausend Jahren befindet sich die Hofstelle an ihrem heutigen Standort, hunderte von Menschen haben von dieser Stelle aus das Land bearbeitet, von ihm gelebt, für es geblutet. Diese Bauern, die die längste Zeit ihrer Existenz dem münsterschen Domkapitel eigenhörig waren, spielen in Geschichtsbüchern kaum eine Rolle. Dabei waren sie es, die durch ihre Bearbeitung des Landes und ihre Abgaben die Mächtigen, die die Seiten der Geschichtsbücher füllen, unterhielten und sie waren es, die deren Taten ausbaden durften, wenn sie gebrandschatzt, ausgeplündert, zum Kriegsdienst gepresst wurden. Vom pionierhaften Niederlassen in den menschenleeren Urwäldern um Münster um 950 bis hin zum „Naherholungsgebiet“ am Stadtrand mit Wohnen im Grünen, Bauernhofcafé und Bioladen spannt sich die über tausendjährige Geschichte des Hofes Schmiemann/Eggert in Münster Mecklenbeck, die hier stellvertretend für und immer mit Blick auf die anderen Bauern in der Zeit erzählt wird.
Eggert, Alfons und Ruth Damwerth: Vom Roden des Urwalds bis zur Flächenstilllegung. Einblicke in tausend Jahre Leben und Geschichte westfälischer Bauern am Beispiel des Hofes Schmiemann/Eggert in Münster-Mecklenbeck.
ISBN: 978-3-937772-29-5, großformatiges Hardcover, 212 Seiten, vollfarbig gedruckt, 262 Abbildungen, 24,90 EUR
Im Jahr 1888 übergab die ledige Hoferbin den seit 900 Jahren im Familienbesitz befindlichen Hof dem langjährigen Verwalter Bernhard Eggert und dazu viele Unterlagen und Dokumente der Hofgeschichte. Ein Glücksfall für seinen 1928 geborenen Enkel Alfons, der nun ein Buch über die Geschichte des Hofs zusammengestellt hat. Ein Glücksfall auch für seine Koautorin Ruth Damwerth, die als Historikerin und Germanistin auf Biografien spezialisiert ist: „1000 Jahre Hofgeschichte - diese historische Bandbreite zu erfassen schien mir anfangs fast zu groß. Ich habe mich wochenlang durch das Staatsarchiv „gewühlt“ und bald fasziniert festgestellt: nicht das Einzelschicksal eines Hofes wird hier erzählt, sondern es wird stellvertretend für alle Bauern dieses Landstrichs das bäuerliche Dasein – ihre Historie – aufgerollt“, sagt sie.
Münstersche Zeitung vom 03.12.2014 über das Buch: Vom Roden des Urwalds bis zur Flächenstilllegung. Einblick in 1000 Jahre Leben und Geschichte westfälischer Bauern am Beispiel des Hofes Schmiemann/Eggert“