Ruth Damwerth, 1970 und 2018
| 1986-1992 | Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Germanistik und Romanistik in Münster, Regensburg und Granada/Spanien. |
| 1992 | Magisterexamen |
| 1994 | Erste Veröffentlichung: „Arnold Munter, Jahrhundertzeuge. Ein biografisches Geschichtsbuch“ Verlag Neues Leben, Berlin |
| 2002 | Zweite Veröffentlichung: „Schwarz Rot Braun“, Jugendroman. Verlag Sauerländer, Düsseldorf (ausgezeichnet mit einem Platz auf der Liste „Die besten 7 Bücher für junge Leser“) |
| 2003 | Gründung biografieVerlag ruth damwerth |
„Geschichten, die das Leben schrieb, haben mich schon immer ganz besonders fasziniert und so ist es eigentlich logisch, dass ich irgendwann den Beruf der Biografieschreiberin für mich ge-/erfunden habe. In der Endphase meines Studiums, im Herbst 1992, lernte ich bei einer Führung durch das Berliner Scheunenviertel einen alten Herrn kennen, dessen Querverweise auf sein eigenes Leben mich in ihren Bann zogen. Ich war der Meinung, seine Erlebnisse müssten auf jeden Fall festgehalten werden, aber er lachte nur. Nachdem ich mein Magisterexamen beendet hatte, schrieb ich ihm einen Brief. Ob er sich vorstellen könne, mir seine Geschichte zu erzählen…
Das Buch „Arnold Munter. Jahrhundertzeuge“ ist 1994 erstmals im Verlag Neues Leben Berlin erschienen und heute noch in einer dritten, erweiterten Auflage beim biografieVerlag erhältlich.
Es folgte, nach einer mehrjährigen Pause, in der ich drei Kinder zur Welt brachte, der Jugendroman „Schwarz Rot Braun“ über eine Gruppe münsterscher Jugendlicher, die Anfang der dreißiger Jahre die Wahl der Nazis zu verhindern versuchte.
Dieser Roman basiert neben zeitgenössischen Zeitungsartikeln und Polizeiberichten vor allem auf den Erzählungen von drei sehr betagten Herren, die Mitglied dieser Gruppe gewesen waren. Unsere Gespräche erinnerten mich nochmal daran, wie spannend ich Lebensgeschichten finde.
Und so gründete ich 2003 den biografieVerlag.
Seitdem habe ich die Entstehung von über sechzig Lebensgeschichten begleitet, entweder als Zuhörerin und Biografieschreiberin oder als Lektorin und Verlegerin. Etwas mehr als die Hälfte von diesen sind für den Buchmarkt veröffentlicht worden.
Zu Beginn meiner Arbeit als Biografieschreiberin hielt ich Lebensgeschichten, die stark von Politik und Zeitgeschichte beeinflusst waren, für besonders interessant. Im Lauf der Zeit und mit jeder weiteren Biografie habe ich gelernt, dass wirklich jede Lebensgeschichte etwas Besonderes hat, was sie interessant macht.
Jedes Leben ist es wert festgehalten zu werden!
Ich kann mir jedenfalls keine spannendere und auch keine schönere Arbeit vorstellen, als Menschen nach ihrem Leben zu befragen, ihren Geschichten zuzuhören und sie zu einem guten Buch zusammenzuführen.“