Offene Zeit
Es gibt den Ablauf einer Zeit. Wir haben ihn erlebt.
Weltgeschichtlich gesehen war die Wendezeit vielleicht keine Zeitenwende. Für uns war sie es. Wir haben einen Hauch Geschichte erlebt, den Eifer und die Angst. Noch immer teilt sich unser Leben in vor der Wende und nach der Wende. Noch immer sind nicht alle Geschichten erzählt.
Wir schreibenden Dresdnerinnen schauen zurück auf unsere ganz eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen in der offenen Zeit, den spannenden Jahren der Wende und der frühen Neunziger, als so vieles ungewiss war und so vieles möglich schien.
Angelika Weirauch, Simone Urbank (Hrsg.): Offene Zeit. ISBN: 978-3-937772-46-2. TB 300 Seiten, 18,90 Eur
„Offene Zeit. Bei der Wahl des Buchtitels haben wir uns offensichtlich an unseren weit zurückliegenden polytechnischen Unterricht erinnert, Teilgebiet Klebetechnik. Dort hatten wir gelernt, dass der Prozess, in welchem zwei Klebenteile zu einem Ganzen gefügt werden, zahlreichen, nicht immer berechenbaren Einflussfaktoren unterliegt. Von diesen hängt es ab, ob letztendlich zusammenwächst, was zusammengehört, ob es zur tragfähigen Bindung kommt oder zu sogenannten Fehlverleimungen, die hinterher schwer zu korrigieren sind. Jene Phase, in der alles möglich ist, nennt man offene Zeit.“